IMG_2375Im Moment begegnet mir immer wieder eine Werbung im Internet: Vorsorge bei Krebs. Sie ist gerichtet an Frauen, gemeint sind geschlechtsspezifische Krebserkrankungen. Gezielt wird auf Brustkrebs. Es handelt sich um eine Zusatzkrankenversicherung. „Sichern Sie heute Ihren Schutz und sorgen für die besten Überlebenschancen“ wird da geschrieben.
Es geht also um Sicherheit, Schutz und ums überleben. Ja. Dies sind in der Tat Schlüsselworte für Menschen mit Krebs. Diese Werbung ist wirklich geschickt gemacht und sie macht mich auch nachdenklich.

Immer wieder geraten Familien durch die Krebserkrankung eines Mitgliedes in finanzielle Schieflage. Manchmal sogar mehr als das. Wenn ein Haus abbezahlt werden muss, Kinder da sind und der zweite Partner nicht erwerbstätig, dann wird es sehr schnell existenziell. Und genau diese Enge ist das, was jetzt am wenigsten gebraucht wird. Finanzielle Sicherheit ist wichtig. Gerade in einer solchen Situation. Jede zusätzliche Belastung über die Krankheit hinaus kann deutlich zuviel sein und den Heilungsprozess erschweren.
Einer solchen Versicherung stehe ich dennoch skeptisch gegenüber: Unsere Krankenversicherung deckt die immensen Kosten für Operationen, Chemotherapie und Bestrahlung ab. Diese Grundversorgung funktioniert, solange nicht andere Wege gegangen werden wollen oder müssen. Zusätzliche komplementär-onkologische Maßnahmen werden von den privaten Kassen manchmal übernommen. Hier bleibt vieles am persönlichen Budget hängen, oftmals auch die gesamte Investition. Und das obwohl deutlich ist, dass sich die Prognose der Patienten durch eine ergänzende biologische Krebsbehandlung verbessern. Es wäre auch interessant einmal zu erforschen, ob sich dadurch nicht sogar die Kosten a la longue senkten.
Lange schon habe ich die Frage, warum Zytostatika eigentlich so derart teuer sind. Lange schon habe ich die Frage, warum Krankenkassen diese ohne Murren bezahlen und bei einer vergleichsweise kostengünstigen Zusatzbehandlung mit Misteltherapie (zum Beispiel) kneifen. Dass es im ersten Fall um eine belegte Wirksamkeit geht und im zweiten Fall diese nicht gegeben ist, halte ich für ein vorgeschobenes Argument. Erst kürzlich sagte ein Arzt nach (!) abgebrochener Chemotherapie meinem Patienten, dass es sowieso nur eine 30%ige Chance auf Wirksamkeit gegeben hätte. Irgendetwas stimmt hier am System nicht.
Doch zurück zur Frage der Versicherung. Ich möchte nicht vorschnell zu einem Urteil kommen. Es fällt mir nur auf, dass sehr viel Werbung dafür gemacht wird. Heisst auch: Aha, hier hat jemand ein Thema erkannt. Ob hier aber auch die Lösung liegt, ist fraglich. Das Problem berührt mich in meinem Praxisalltag regelmäßig. In jedem Fall führt es hinein in die Frage, wie Menschen mit ihren Finanzen umgehen. Solange man gesund ist, ist vieles auch fast über der Grenze zu stemmen. Aber vielleicht ist es sinnvoll, auch Unwägbares in die Finanzplanung mit einzubeziehen.
So möchte ich an dieser Stelle einmal zwei Empfehlungen ausprechen: Anette Weiß und Monika Fecht sind zwei saarländische Finanzfachfrauen. Sie unterstützen Menschen in der Finanzplanung und darin, Eigenverantwortung zu leben um sicher und gut durchs Leben zu gelangen. Finde ich persönlich besser als eine Zusatzversicherung.
Hier ihre Links:

www.fecht-saar.de

http://blog.geldwert-finanz.de