Viel war los, am Frauengesundheitstag 2014. Kontinuierlich über den Tag verteilt kamen die Besucherinnen und Besucher.
Für mich das Highlight des Tages: der Vortrag von Frau Dr. Friederike M. Perl zum Thema MammaScreening. Frau Perl setzt sich mit diesem Thema schon sehr lange und gründlich auseinander und kommt zu einem Schluss, der nicht für alle angenehm ist: dass der Nutzen der seriellen Mammografie für die Patientin mehr als fraglich ist. Sie sprach einleitend sehr klärend darüber, wie es überhaupt möglich wurde, diese Serienuntersuchung gesetzlich zu verankern. Ebenso wie sie das Thema aufgriff, was eine Krebsdiagnose eigentlich im Finanzstatus einer Familie ausmacht. Da bekommt auch die Frage der Überdiagnostik nochmals ein anderes Gesicht. Über all das wird sonst geschwiegen. Dabei hat Frau Dr. Perl trotz der Schwere des Stoffs immer noch Humor dabei und versteht es Ihre Zuhörerschaft zu ermutigen. Chapeau!
In der Gesamtüberlebenszeit von Brustkrebspatientinnen bringt die Serienmammografie offenbar keinen Unterschied. Dies wurde in Studien bereits herausgearbeitet. Umso erschütternder finde ich persönlich, wie sehr sich die Verwechselung von Früherkennung und Vorbeugung hält: immer noch denkt jede 3. Frau dass sie sich durch Mammografie vor Brustkrebs schützen kann!
Meine Antwort darauf: Patientenkompetenz fördern. Aus diesem Grunde gibt es in meiner Praxis die Themenabende. Am 21. Mai ist das Thema: Krebs vorbeugen – geht das?
Um es vorab zu sagen: Jein. Es gibt ein Ja und ein Nein. Wir werden den Abend für viel Information und einen gründlichen Austausch nutzen.
Abgesehen davon: für mich war der Frauengesundheitstag in jeder Hinsicht gelungen. Es gab viele interessante Gespräche am Stand. Und dazu noch gutes Netzwerken und Austausch mit Kollegen. So darf das sein! Mein Dankeschön geht an die Veranstalter, die es jedes Jahr möglich machen und auch vor heissen Eisen nicht zurückschrecken.