Immer wieder wird im Fernsehen über Heiler berichtet, die angeblich Krebs heilen und deren Patienten dann nach ein paar Wochen versterben. So auch kürzlich.

Ganz klar: mit der Auswegslosigkeit schwerkranker Menschen ist leicht Geschäft gemacht. So viele greifen in der Not zum letzten Strohhalm und dies wird immer wieder ausgenutzt um ein Heilungsversprechen zu geben, welches niemand geben kann und darf.

Für die Arbeit rechtschaffen arbeitender Heilpraktiker stellen diese schwarzen Schafe ein echtes Problem dar. Denn die Frage ist ja, wie kann eine Patientin / ein Patient hier die Spreu vom Weizen trennen? Und wenn der Mensch sogar noch einen Doktortitel trägt?

Ganz klar: Seien Sie auf der Hut bei allen Ansätzen, die den Anspruch haben, das allein-selig-machende zu sein. Dies ist vielleicht sogar der beste Indikator vor falschen Propheten. Krebs kann weder durch das EINE Mittel bekämpft werden noch mit NUR dieser einen Methode und schon gar nicht durch DIESEN einzigen Heiler, Arzt, Therapeuten. Und: seien Sie auf der Hut bei überteuerten Therapien.  Ein privater Rechnungsbetrag von € 20.000,– ist schlicht und ergreifend unethisch.

Eine Krebserkrankung entsteht aus verschiedenen Gründen. Sie ist eine Erkrankung, die das gesamte System Mensch ergreifen kann. Und deshalb sollte auch in der Heilung der Mensch als Gesamtheit integriert werden. Eine ganzheitliche Medizin ist keine ausschließende Medizin. Da muss kein Glaubensbekenntnis für die Schulmedizin und gegen die Naturheilkunde abgelegt werden, da kommt das Beste aus allen „Schulen“ zum Einsatz .

Ob Schulmediziner oder Naturheilkundler: das Ziel sollte sein, dem Patienten das zu geben, was er sucht und braucht. Ihm mit Empathie und  Ehrlichkeit zu begegnen.

Dr. med. György Irmey schreibt in seinem Buch: „Heilimpulse bei Krebs“: „Es gibt keine gute Therapie. Es gibt keine schlechte Therapie. Es gibt aber zu viele Patienten, die mit der unpassenden Therapie in ihrer Individualität nicht angesprochen werden.“

Patienten fühlen sich leider immer noch oft nicht wahrgenommen, gesehen und verstanden in Ihrer Suche. In Ihrem Bestreben, selbst etwas beitragen zu können.

Und letztlich geht es auch um das Unabwendbare, um die Auseinandersetzung mit Sterben und Tod. Ein Thema, das Angst einflößt und lieber tot-geschwiegen wird. Darum erlebe ich es immer wieder als wichtig, mit Patienten genau darüber ins Gespräch zu kommen.

Darüber hinaus gibt es Wunder. Diese sind auch Medizinern wohl bekannt. Willentlich sind sie nicht herbeizuführen. Plötzlich überlebt ein Mensch, der eine sehr schlechte Prognose hatte.  Unethisch wird es aber da, wo Wunder versprochen werden, und sei es auch nur zwischen den Zeilen.