Ich rauche gerne.
Ja, das höre ich immer wieder. Und immer wenn ich diesen Satz höre, bin ich einigermaßen fassungslos. Selbst intelligente Menschen sagen ihn – auch ich war davon überzeugt, als ich noch Raucherin war.
Das ist so, wie:
- ein Junkie gerne Heroin spritzt
- ein Kokser gerne kokst
- ein Alkoholiker gerne trinkt
Und man könnte genauso sagen:
- ich huste gerne
- ich stinke gerne
- ich freue mich auf den langsamen Erstickungstod.
Denken Sie nun: „Jetzt übertreibt sie aber. Ich halte es mit Helmut Schmidt. Ich rauche trotzdem gerne.“? – Ich weiss auch, dass man diese Dinge einfach nicht gerne liest. Aber machen Sie eine Ausnahme und lesen Sie einfach weiter. Das Schöne kommt zum Schluss.
Ich kann mich an eine Werbung erinnern, sie lief 1989 für die Zigarettenmarke R1: Ich rauche gern. DAS war mal ein gelungener Coup! Gehirnwäsche aller erster Güte und sehr klug platziert.
Das Ganze ist ein Trugschluss unseres Gehirns. Nikotin wandert genau dorthin (und zwar sehr schnell) wo unser Belohnungszentrum ist. Dort dockt es an und sorgt dafür, dass wir das Gefühl eines Benefits hätten. Und wenn diese Andockstellen abstumpfen: Macht nichts, dann rauchen wir eben einfach ein bißchen mehr. Und ausserdem bilden sich neue Andockstellen und so bleibt die Belohnungsmaschine in Gang. Ganz schön perfide, diese Vorgaukelei. Sie entsteht übrigens mit der ersten Zigarette. Und endet erst, wenn wir wirklich den Absprung schaffen und endlich das Rauchen wieder aufgeben. (Versuchen Sie lieber nicht, einfach weniger zu rauchen. Das funktioniert nicht und das Einzige, was Sie bekommen ist schlechte Laune. Es ist schwerer als ganz aufzuhören.)
Immer wieder komme ich in Kontakt mit Menschen, die an einer Raucherlunge leiden (oder neutraldeutsch: COPD), die am Sauerstoffgerät hängen und die jeden Tag gegen das Ersticken ankämpfen müssen. Sie können kaum noch vor die Tür, jeder körperlichen Aktivität sind enge Grenzen gesetzt. Sie rufen mich zur Hilfe um endlich die Zigaretten sein lassen zu können. Und es sind erschütternde und sehr berührende Termine an denen sich oftmals ein persönliches Drama zeigt, warum dieser Mensch raucht.
Sie können das Rauchen aufgeben. Sie können sich befreien von diesem Zwang, von dieser Sucht. Egal an welchem Punkt der Erkrankung Sie sind, ob Sie (schon) Beschwerden haben oder diese noch nicht bemerken. Egal, wieviele Zigaretten Sie am Tag rauchen, Sie können davon loskommen.
Denn mal ehrlich: WAS machen Sie gerne?
Es ist kein Ausdruck von Zuneigung zu sich selbst, wenn man raucht!
Gestern sagte ein Mann bei seinem Rauchfrei-Termin: Ich lege jetzt die 300 Euro, die ich im Monat verraucht habe, zurück. Und ich werde sie für einen guten Zweck spenden. DAS mache ich wirklich gerne!
Chapeau!
So.
Und wenn Sie jetzt Unterstützung in Anspruch nehmen möchten um rauchfrei zu werden, dann rufen Sie mich gleich mal an: 0681/97 05 95 94