Laktose

Immer mehr Menschen kommen in meine Praxis weil sie das Gefühl haben „bald garnichts mehr essen zu können“. Bauchkrämpfe, Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Meteorismus, Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen: Dies sind die Symptome die vielen Menschen das Leben (und das Essen) mehr und mehr erschweren. Sie können unterschiedliche Gründe haben – oft handelt es sich um Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie:

Laktoseintoleranz, Histaminose, Fruktoseunverträglichkeit, Glutensensibilität

Doch beginnen wir mit der

Laktoseintoleranz:

eigentlich ist der Mensch garnicht in der Lage, Laktose – also Milchzucker – zu verstoffwechseln. Durch jahrhundertelange Vieh- und Milchwirtschaft in unseren Breitengraden hat sich jedoch bei den meisten Menschen eine Toleranz entwickelt, sodass fast jeder die Portion Milch im Kaffee oder auch etwas darüber hinaus verträgt. In unserer Region vertragen etwa 15 bis 20 Prozent der Menschen keinen Milchzucker, weltweit gesehen sind es sogar 80 Prozent. Und mit dem Alter wird es auch schwieriger Laktose zu verdauen: So sind 70 Prozent der über 60-jährigen nicht mehr in der Lage dazu. Ob Milch darüberhinaus grundsätzlich ein sinnvolles Getränk für Menschen ist wage ich anzuzweifeln. (Kuh-)Milch ist Nahrung für Kälbchen. Bei uns Menschen verschleimt sie eher die Bronchien und im Falle einer Erkältung ist Milch definitiv nicht angesagt. Das Argument, Milch sei gesund für die Knochen, wird heute immer mehr entkräftet. In China, wo man Milch in diesem Sinne garnicht kannte, haben Menschen wesentlich mehr Probleme wenn sie Milch trinken. Leider ist es dort inzwischen ein Hype, Kinder mit Kuhmilch aufzuziehen und es gibt reichlich Schwierigkeiten damit.

Wenn Sie genetisch Laktoseunverträglich sind werden Sie eventuell mit (wässrigen) Durchfällen, Blähungen, aufgedunsenem Bauch und Bauchschmerzen zu kämpfen haben. Es kann aber auch sein, dass Ihre Dünndarmschleimhaut aufgrund anderer Erkrankungen nicht richtig arbeiten kann und von daher die Laktase (ein Enzym das Laktose aufspaltet) nicht freigesetzt wird. So kommt die Laktose unverdaut in den Dickdarm wo sie für Beschwerden sorgt. Die Beschwerden sind die gleichen, nur wenn hier die Darmschleimhaut wieder in Ordnung kommt, werden Sie auch wieder Milch vertragen.

Wenn eine Diagnostik nötig sein sollte, so wird ein Atemtest vorgenommen. Ist das Ergebnis positiv dann gilt es, Milch zu meiden. Je weiter jedoch das Milchprodukt verarbeitet ist, desto eher können Sie es essen. Ein harter alter Käse hat nur noch sehr wenig Laktose. Auch die Verarbeitung der Produkte sind manchmal entscheidend: so wird z.B. griechischer Mozarella anders fermentiert als deutscher. Er ist von daher für die meisten Laktose-unverträglichen Menschen essbar. Beim Joghurt ist es oft abhängig vom Produkt: ein probiotischer Joghurt (eventuell selbst hergestellt aus probiotischen Kulturen) ist oft besser verträglich als ein erhitzter keimfreier Joghurt. Hier dürfen Sie einen Selbstversuch wagen.

Sie können Laktase einnehmen um Laktose besser zu vertragen. Aber ich empfinde es gerade bei der Laktoseunverträglichkeit eigentlich ratsamer, die eigene Messlatte herauszufinden und den Konsum von Milch&Co individuell einzustellen. Und vor allem haben Sie einen deutlich größeren Nutzen wenn Sie eine Darmsanierung vornehmen lassen und von innen her Gesunheit einzieht.

Wichtig: Eine Laktoseintoleranz unterscheidet sich von einer Milchallergie! Bei einer Allergie reichen schon Spuren des Stoffes um eine wirklich allergische Reaktion auszulösen. Diese ist durch das Immunsystem vermittelt. Oft werden die Begriffe: Allergie und Unverträglichkeit (Intoleranz) miteinander verwechselt. Dabei handelt es sich aber um zwei verschiedene körperliche Vorgänge die unterschiedlich gehandhabt werden müssen.

Schauen Sie einmal in diese Liste, wenn Sie genauer wissen möchten, welche Lebensmittel wieviel Laktose enthalten:

Laktosegehalte Tabelle

Wie gesagt: Mit allem verbunden ist die Frage unserer Darmschleimhaut. Wenn diese intakt ist (und auch die Besiedelung des Darms im Gleichgewicht) haben Sie deutlich weniger mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu schaffen. Ich erlebe dies tag-täglich in meiner Praxis: Wenn der Darm in Ordnung ist, lösen sich viele Baustellen von selbst.

Lesen Sie hier: Leaky Gut: was die Darmschleimhaut mit Unverträglichkeiten zu tun hat meinen Beitrag speziell zu diesem Thema.

Über die Fruktoseintoleranz habe ich in der letzten Woche einen Beitrag geschrieben, – lesen Sie gerne hier: Fruktoseintoleranz – und nu?

Und für alles weitere stehe ich Ihnen, wie immer, gerne zur Verfügung.

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