Gestern ging es durch die Presse: Angelina Jolie hat beide Brüste amputieren lassen weil sie Trägerin eines der Brustkrebsgene ist. Auch möchte sie diesem Thema öffentlich einen Rahmen schaffen, sodass Frauen Mut bekommen, diesen Schritt zu wagen wenn er nötig ist. Ohne sich dann der eigenen Weiblichkeit beraubt zu sehen.

Ein Impuls, der Hochachtung verdient.

Vor vielen Jahren hörte ich das erste Mal einen Arzt sagen: „Bei den genetisch bedingten Brustkrebsen sollte man eigentlich gleich beide Brüste amputieren“. Damals war ich erstarrt vor Schock und entsetzt über das Ausmaß scheinbarer Rationalität gegenüber diesem Thema. Auch gestern, als ich die Nachricht von Angelina Jolie las, war ich wie vom Schlag getroffen.

Was aber nun ist zu tun, wenn Frau eines der BRCA Gene hat? Ist der Krebs erst da, beginnt in der Regel die ganze Prozedur mit Operation, Chemotherapie, Bestrahlung, Hormontherapie. Auch ein steiniger Weg, der natürlich längst nicht immer zur Heilung führt. Es wird gesagt, die Chance einer Frau mit BRCA Gen, Brustkrebs zu entwickeln, liegt bei 90 Prozent. Verbunden mit diesem Risiko ist auch die Gefahr von Eierstockkrebs und möglicherweise sollen dann auch die Ovarien entfernt werden.

Was spielt sich in der Seele ab bei diesen Horrorszenarien?
Im Angesicht einer derart existenziellen Bedrohung liegt es nahe, dass manche Frau sich zu einem solchen Eingriff entscheidet. Wenn es existenziell wird, dann denkt man anders nach über die Dinge, man fühlt intensiver und das Thema verlagert sich auf eine tiefere innere Ebene. Wichtig ist hier nur: Nicht jede Frau ist wie Angelina Jolie. Jede Frau ist unterschiedlich gestrickt, und ein generell postuliertes Risiko von 90% darf auch mal infrage gestellt sein. Der Umgang mit einer solchen Situation muss individuell , einfühlsam und bedacht sein und der eigenen Wesensart gerecht werden.

Fragen wir einen Homöopathen, was er darüber denkt? Überlegen wir, ob es die Möglichkeit einer gelebten Prophylaxe gibt, verbunden mit engmaschigen Kontrollen? Gibt es Alternativen zur Amputation – ja oder nein? Woran kann eine Frau glauben? Welches ist der eigene Weg? Und: in einer solchen Lage braucht es Zeit um die eigene Richtung zu finden. Und diese gibt es in der Regel auch, denn hier geht es nicht um Tage, Wochen oder Monate, .Zumindest dies ist eine gute Nachricht. Angst und Eile waren noch nie gute Ratgeber, dies sollte sich jede betroffene Frau klarmachen.