Manchmal kommen Patienten in meine Praxis nach einer schon vor Jahren abgeschlossenen Chemotherapie. Sie leiden an den Spätfolgen, – je nach dem können es brennende Hände und Füße sein oder Empfindungslosigkeit darin. Es können Nierenprobleme sein, das Herz kann angeschlagen sein. Oder auch die chronische Müdigkeit, die einfach nicht enden will und die Lebensqualität sehr beeinträchtigt.
Betroffene haben in der akuten Phase, wenn sie Chemotherapie und Bestrahlung erhalten, in der Hauptsache die Furcht vor Haarausfall, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, schmerzenden Schleimhäuten und Infektionen. Diese Nebenwirkungen zu lindern und einen Umgang damit zu finden ist wichtig denn hier entscheidet sich mit, wie gut jemand durch diese Phase kommt. Hier geht es darum, bei Kräften zu bleiben. Das alles unterstützt eine gute Prognose und ist einer der Aspekte in der ergänzenden Krebstherapie.
UND: ein weiterer Punkt ist der, dass mit entsprechenden Maßnahmen auch diejenigen Folgeschäden reduziert werden können, die nach vielen Jahren noch eine Rolle spielen. Zytostatika sind Zellgifte. Daran gibt es kein Vertun. Sie schädigen nicht nur Krebszellen. Einige Substanzen greifen besonders das Herz an, andere die Nieren, wieder andere das Nervensystem. Über all das weiss man heute sehr viel. Und dies ist in der Tat eine Domäne vor allem der biologischen Therapien – dass hier auch therapeutisch gegengesteuert werden kann. Mit orthomolekularer Medizin kann hier reguliert werden. Mit Infusionen, die die Zellmembranen schützen und deren Regenerierung fördern.
Oft sagen meine Patienten: „Mein Onkologe wundert sich, wie gut ich das Ganze verkrafte.“ – Tja. Dies sind Momente in denen ich mich freue und auch innerlich den Kopf schüttele. Natürlich gibt es einiges über den Tellerrand hinaus zu integrieren. Dies gilt für alle Beteiligten in einer solchen Situation.
Die besten Chancen haben Sie, wenn von vornherein die Problematik der Langzeitschäden mit in den Therapieplan aufgenommen wird. Auch hier gilt: Vorbeugen ist besser als heilen. Als Beispiel: es ist leichter, die Nerven zu schützen und deren Ummantelung zu pflegen als später, wenn der Schaden schon massiv vorhanden ist, zu reparieren. Diese Überlegungen sollten immer schon in der Vorbereitung auf die Chemotherapie eine Rolle spielen.