Selen ist ein Spurenelement. Wir nehmen es über tierische und pflanzliche Eiweiße auf. Es kommt vor in Fleisch, Innereien, Seefischen, Steinpilzen, Getreide (Vollkorn), Paranüssen und Eiern. Der Selengehalt von Nahrungsmitteln hängt ab vom Boden auf dem Pflanze und Tier gedeihen. Dies variiert regional, in Deutschland findet sich ein starkes Nord-Süd Gefälle. Durch die industrielle Landwirtschaft sind die Böden heutzutage ärmer an Selen, Zink und Magnesium als zu früheren Zeiten. Es gibt Quellen, die Deutschland schon als Mangelgebiet sehen.
Wenn ich Mikronährstoffprofile meiner Patienten erstellen lasse erlebe ich oft, dass der Selenwert unterhalb der Referenzgrenze liegt.
Dabei hat Selen vielerlei Funktionen im menschlichen Körper:
Es wirkt als Radikalenfänger gegen oxidativen Stress. Es schützt die Zellen, deren DNA und die Zellmembran. Es fördert die Gesundheit der Schilddrüse. Es unterstützt alle Zellen des Immunsystems und stärkt es. Es hat antikanzerogene Effekte durch wachstumshemmende und zelltodfördernde Wirkung auf Tumorzellen. Es bindet Schwermetalle und fördert deren Ausleitung aus dem Körper. Es schützt die Leberzellen und hilft bei der Entgiftung.
In der komplementären Onkologie hat Selen seinen Platz sowohl in der Prävention als auch durch den gesamten Genesungsprozess bei einer Krebserkrankung. Einerseits haben Krebspatienten meistens einen Mangel, andererseits einen erhöhten Bedarf. Selen bewirkt hier, Nebenwirkungen von aggressiven Therapien zu senken bei besserem Ansprechen auf z.B. Chemotherapie. Langzeitschäden können minimiert werden.
Immer dort, wo das Immunsystem dauerhaft gefordert ist – bei chronischen Entzündungen, Infektanfälligkeit, rheumatischen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen lohnt es, diese Substanz zu prüfen.