Immer wieder werde ich gefragt nach einer wirksamen Antikrebsdiät. Die Breuss-Kur, die Budwig-Diät, Makrobiotik, vegane Lebensweise, Gerson-Diät und die Antikrebsernährung nach Dr. Coy kommen immer wieder zur Sprache.
Welche ich empfehle? Keine. Von meiner Seite gibt es keine Empfehlung für irgendeine Krebsdiät, wie auch immer sie heißen möge und gleich von welchem Grundsatz sie ausgeht.

Das Problem bei einer Diät ist immer, dass sie zu generell ausgerichtet ist. Ein Krebspatient braucht aber immer eine sehr individuell eingestellte Ernährungsweise, die dem Krankheitsstand angepasst, an den momentanen Bedürfnissen ausgerichtet ist und auch den Genuss nicht vernachlässigt.

Dennoch braucht es ja Richtlinien. Empfehlungen wie: „essen Sie wie bisher“ oder „ernähren Sie sich gesund“ oder „essen Sie, worauf Sie Lust haben“ sind nicht wirklich förderlich. Auch bei Leitlinien wie: „Rohkost“, „Vollkorn“, „Säfte pur“, „5x am Tag Obst und Gemüse“ gibt es Folgendes zu bedenken: So wenig, wie es eine optimale Schuhgröße für alle Menschen gibt, so wenig gibt es eine optimale Ernährung. Oder auch: Die Kost, die dem Schmied bekommt, zerreißt den Schneider (F.X. Mayr).

Wichtiger sind folgende Aspekte:
Appetit, Geschmacksempfinden, Kau- und Schluckvermögen, Körpergewicht, tumor- bzw. operationsbedingte anatomische Veränderungen, Status der Schleimhäute.

Daraus resultieren einige Basisempfehlungen meinerseits:
Ernähren Sie sich hochwertiger, vollwertiger, ballaststoffreicher, leichter verdaulich, basenüberschüssiger und säureärmer.
Würzen Sie vielfältig, orientieren Sie sich an asiatischer oder mediterraner Kost, kaufen Sie saisonal und regional und bereiten Sie wertschonend zu.

Und dann: Essen Sie in entspannter Atmosphäre, ohne gleichzeitigen Medienkonsum, kauen Sie gründlich und trinken Sie erst etwas nach dem Essen.

Mit meinen Patienten entwickele ich individuell abgestimmte Ernährungsleitsätze, die durchaus ins Leben integrierbar sind. So können Sie selbst zu Ihrer Genesung viel beitragen!